Tipps zur Schadensbegrenzung

Wir werden täglich in den Medien über Begriffe wie „häusliche Isolation“, „Quarantäne“ und „Ausnahmesituation“ informiert.

Diese beeinflussen uns und unsere Befindlichkeit oft mehr als uns das bewusst ist. Und drücken auf unsere Stimmungslage.

Was ist daher für jedes Familienmitglied wichtig?

Unterschätzen sie nicht die Wichtigkeit einer Tagesstruktur!

Kinder, aber auch Eltern brauchen Struktur, um sich gegen Chaos zu schützen. Struktur vermittelt Sicherheit in den eigenen vier Wänden, aber auch ein inneres Sicherheitsgefühl.

Leben Sie ihren Tag wie bisher, als sie noch regelmäßig in die Arbeit und in die Schule fuhren. Bleiben Sie mit ihren Kindern nicht zu lange im Bett und laufen sie nicht den ganzen Tag im Pyjama herum.

Das verhindert nämlich einen „dynamischen“ Tagesbeginn und kann längerfristig zu Frustration führen und längerfristig Depressionen auslösen.

Depressive Phasen sind in Ausnahmesituationen jedoch normal und signalisieren dem Menschen eine Unzufriedenheit auf der emotionalen, psychischen und körperlichen Ebene.

Alle drei Ebenen sind jetzt einer harten Probe ausgesetzt, bei Kleinkindern, Jugendlichen, Eltern und Großeltern.

Außerdem rutscht man aufgrund der Planlosigkeit in eine Hilflosigkeit, weil man sich der aktuellen Situation hilflos ausgeliefert fühlt. Behalten Sie daher über Ihren Tagesablauf die Kontrolle und leben Sie es auch ihren Kindern vor.

Jugendliche sollen hier genauso mitwirken – nach dem Motto „Lernen am Modell“, ein Begriff aus der Entwicklungspsychologie, an dem sich die Kinder durch Beobachtung und Imitation am Verhalten der Eltern orientieren.

So können die Eltern Vorbilder in einer für alle angespannten Situation zu sein. Was die beste Möglichkeit ist, eigene Kinder auf weitere Krisensituationen in ihrem weiteren Leben vorzubereiten.

Bei allen Familienmitgliedern sollen also die bisherigen Essens-, Schlafens -, Arbeits- oder Lernzeiten eingehalten werden. Ihre Kinder sollten also auch nicht nach 20 Uhr ihre Hausübungen machen, da man um diese Zeit meistens schon müde ist und nicht mehr so klar denken kann wie in den Morgenstunden.

Jugendliche sollten nicht jeden Abend bis Mitternacht fernsehen oder am Handy hängen. Erstens ist das für die Augen nicht gut und zweitens kann es zu Verspannungen im Hals- Nacken- und Schulterbereich führen.

Der Kopf kann nur dann klar denken, wenn er Ruhephasen hat. Genug Schlaf beugt gereizter Stimmung vor und sorgt für eine ausgeglichene Persönlichkeit unabhängig zu welcher Altersgruppe man gehört.

Quelle:

Krisenbewältigung in den eigenen vier Wänden
Mag. Ludmila Schindler, Dr. Wolfgang Gröpel
März 2020

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